Review

poetica magica

Graphic Poetry Clips
Datum: 17.10.2024–23.10.2024
Sprachen: deutsch, italienisch, ladinisch

Was ist die poetica magica? Dieser Frage stellt sich das Literaturhaus Vorarlberg jedes Jahr gemeinsam mit Partner:innen aus dem jeweiligen Gastland der Frankfurter Buchmesse. 2024 ist Italien eingeladen, die Vielfalt seiner literarischen Gegenwart dem internationalen Publikum in Frankfurt vorzustellen. ZeLT folgte der “magischen” Einladung des Literaturhauses und begab sich auf die Suche nach lyrischen Stimmen und Visual Artists, die eine künstlerische Übersetzung von Wort zu Bild wagen wollten.

Die „laterna magica“ war einst ein faszinierendes Gerät, das Menschen in ganz Europa zum Staunen brachte. Als Vorläufer der modernen Diaprojektion und Filmprojektion setzte sie ab dem 17. Jahrhundert Bilder, Farbenspiele, Ornamente und Schrift in Bewegung.

Jahrhunderte später erstrahlt nun die poetica magica und stellt die europäische Lyrik in ein neues Licht. Die poetica magica des Literaturhauses Vorarlberg widmet sich der Poesie und der Kunst der Übersetzung ins bewegte und illustrierte Bild. Sie glaubt an die transformative Kraft des Dialoges und an die der künstlerischen Visualisierung. Darüberhinaus schafft sie zarte klangliche Erfahrungen und feiert das kulturelle Erbe der Mehrsprachigkeit Europas. 

Aus dem künstlerischen Dialog entstanden fünf Graphic Poetry Videos von Autor:innen und Illustrator:innen aus dem italienischen und deutschen Sprachraum.


Martin Piekar (Autor, D) und Hannes Pasqualini (Illustration und Animation, Trentino/IT) zu ‚I am sic‘ (Verlagshaus Berlin), übersetzt von Anna Giannessi

Hannes Pasqualini kreiert surreale – manchmal groteske – Illustrationen, dabei findet er Inspiration in volkstümlichen Vorstellungswelten, der Natur und der Genreliteratur. Er kombiniert traditionelle Techniken mit digitalen Werkzeugen in einer stetigen Ermittlung neuer Ansätze. Er lebt im Trentino, Italien.

Martin Piekar ist 1990 geboren in Bad Soden am Taunus; Studium der Philosophie und Geschichte auf Lehramt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt; lebt und arbeitet von Frankfurt aus als Lyriker und Lehrer; Leiter von über 50 Schreibwerkstätten; Engagement für die Jugendförderung von Literatur; arbeitet derzeit an seinem ersten Roman „Vom Fällen eines Stammbaums“. Auszeichnungen: 2021 2. Preis beim Feldkircher Lyrikpreis; 2023 Kelag-Preis und BKS-Publikumspreis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur – dem Bachmannwettbewerb

Rut Bernardi (Autorin, Südtirol/Italien) und Silke Müller (Illustration und Animation, D, lebt in Linz) zu ‚Sëida‘ (auf Deutsch und Ladinisch), übersetzt von Rut Bernardi

Rut Bernardi, *1962, aus St.Ulrich-Gröden, lebt in Klausen (Südtirol). Ladinischer Muttersprache. Romanistikstudium an der Universität Innsbruck. Lehrbeauftragte für Rätoromanisch an den Universitäten Zürich, Innsbruck, München, Mannheim und Bozen. Publizistin: u. a. Regie und Moderation der monatlichen Radiosendung L cuartet leterer (Das literarische Quartett). Sie schreibt und veröffentlicht ihre Literatur auf Ladinisch und Deutsch. Verschiedene Preise für literarische und kulturelle Verdienste. Zur Zeit lehrt sie an der Freien Universität Bozen, an der sie die Geschichte der ladinischen Literatur verfasst hat, die 2013 erschienen ist. Seit Juni 2021 ist sie Vorsitzende der SAAV – Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung.

Silke Müller ist Illustratorin und Künstlerin in Linz und wurde 1980 in Ostdeutschland/Mecklenburg-Vorpommern geboren. Sie hat an der Bauhaus Universität Weimar studiert und bis zum Diplom in Wismar. Ihre Illustrationen sind in Zeitungen, Büchern und Ausstellungen zu finden. 



Sonja Steger (Autorin, Südtirol/Italien) und Simone Knecht (Motion Design, Österreich), zu ‚Garten’, übersetzt von Toni Colleselli 

Simone Knecht ist Illustratorin und Motion Designerin aus Dornbirn, Österreich. Sie hat InterMedia (B.A.) an der Fachhochschule Vorarlberg studiert und 2023 ihren Abschluss gemacht. Seitdem arbeitet sie bei Zeughaus Design und ist auch selbstständig tätig. Davor war sie über sieben Jahre als Designerin und Produktmanagerin in der Textilindustrie tätig. Ihre Leidenschaft gilt der Illustration und Animation, wobei sie sich darauf spezialisiert hat, mit einem schnellen Strich Momente einzufangen und diese in kurzen, Sequenzen für Social Media lebendig werden zu lassen. Besonders Porträts und dynamische Bewegungen stehen dabei im Fokus ihrer Arbeiten. 

Sonja Steger, Autorin und Kulturarbeiterin, geboren 1974 in Meran, lebt in Schenna. Autorin u.a. von Lyrik – „worte schmieden aus stein“, Edition Innsalz, „keine details“, skarabaeus Verlag, des poetischen Sachbuchs Flüssiges Feuer / Fuoco fluente als Arunda 75, und des Kinderbuchs „Hannah und der Tatzelwurm/La storia di Anna e di Tazelo, il verme“, Vlg. Weger. Publizistisch tätig für Magazine und Kulturzeitschriften.  Mitherausgeberin der Buchreihe Meran/o, Verlag alphabeta Edizioni. Mitbegründerin und im Redaktionsteam der Meraner Kunst- und Kulturzeitschrift vissidarte (2005–2019). Seit 2011 Organisation und Konzeption des kunstspartenübergreifenden Literaturfestivals Sprachspiele / Linguaggi in gioco; Organisation, Moderation des Formats LiteraturCLUB @ ost west club est ovest. Vorstandsmitglied des Kultur- und Kommunikationszentrums VFG ost west club est ovest APS und des Vereins LanaArt, Mitglied der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV),des Kreises Südtiroler AutorInnen im Südtiroler Künstlerbund (SKB) und des Theatervereins Praxenknecht EO.  


Bianca Tarozzi (Autorin, Venedig/Italien) und Leonie Schlager (Illustration und Animation, Österreich) zu ‚Il penultimo viaggio‘, übersetzt von Alma Vallazza

Bianca Tarozzi (Bologna 1941) lebt in Venedig. Sie lehrte englische und angloamerikanische Literatur in Venedig, Verona und Mailand; sie übersetzte Elizabeth Bishop, Emily Dickinson, A. E. Housman, Louise Glück und die Tagebücher von Virginia Woolf und hat 10 Gedichtbände geschrieben, darunter The Living Theatre (2017). Im Roman Una luce sottile (2015) erzählt sie die Geschichte ihrer eigenen Familie zwischen 1922 bis 1932. Ihre jüngste Publikation ist Devozioni domestiche e Imitazioni (2023).

Leonie Schlager ist Illustratorin und spartenübergreifende Künstlerin. 2019 gewann sie den DIXI Kinderliteraturpreis in der Kategorie „Illustration“. 2021 erschien ihr erstes Kinderbuch Der Wassermann hat Zeit bei Tyrolia. Mit ihren Bildern möchte sie spannende und inspirierende Geschichten erzählen, die Menschen verbinden und bewegen. Mit dem Fokus auf soziale und gesellschaftlich relevante Themen unterstützt sie Projekte, die eine sensible, ansprechende und anspruchsvolle Repräsentation finden. Sie lebt und arbeitet in Wien. 



Frieda Paris (Autorin, D, Wien/AT) und Elizabeth Busani (Illustration und Animation, Trentino/Italien) zu ‚Hokkaido’ (VQ Azur) übersetzt von Donatella Trevisan

Frieda Paris, geboren 1986 in Ulm, lebt in Wien. Studium der Theater,- Film- und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst. Schreibt Hörspiele und Lyrik. 2024 erscheint ihr Langgedicht NACHWASSER (Azur im Verlag Voland&Quist), das für den Österreichischen Buchpreis nominiert ist (Sparte Debüt).  

Elizabeth Busani ist eine italienische Illustratorin. Sie lässt sich von ihrer Umgebung inspirieren: von den Gesichtern der Passanten, den kleinen Momenten des Alltags und der Natur. Ihre Arbeiten entwickeln sich entlang von traditionellen und digitalen Techniken, stilisierten Formen, Texturen und Farbkontrasten. 

ADD On: Gemeinsam mit Studierenden der Sprachkunst Wien und einem Arbeitskollektiv der Freien Universität Bozen, Design und Kunst entsteht derzeit ein weiterer Graphic Poetry Clip. 

Ein OFF-Space zwischen den Sprachen oder Wie Poesie Räume schafft

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse verwandeln sich nun die digitalen Kanäle des Literaturhauses Vorarlberg und seiner Projektpartner:innen in Kinosäle und öffnen sich zu einer Bühne für die Poesie der Gegenwart – in Wort, Bild und mit viel magia

Hier geht’s zum gesamten poetica magica – Archiv.


Mit freundlichster Unterstützung von 
Land Voralberg
Stadt Hohenems
Bundeskanzleramt Österreich
SAAV – Südtiroler Autorinnen – und Autorenvereinigung
Autonome Provinz Bozen-Südtirol
Stiftung Fondazione Südtiroler Sparkasse

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