Review

Waltraud Mittich – Ein Russe aus Kiew

Erstpräsentation und Gespräch
Datum: 03.10.2022
Uhrzeit: 19:00
Ort: Stadtbibliothek Brixen, Domplatz 4
Sprachen: deutsch

Eindrücke

Eine ganz persönliche und sehr berührende Genealogie – von Waltraud Mittich wunderbar eingebettet in die stahlharten politisch-historischen Zusammenhänge von Gewalt, Grenzen und Vertreibung. Auf traurige Weise so aktuell! 

Hannes Obermair

Waltraud Mittich erzählt in ihrem neuesten, in der Edition Laurin erschienenen Buch eine Herkunftsgeschichte, welche die Bruchstellen offenlegt, die der ­letzte große Krieg in den Biographien hinterlassen hat. Sie berichtet in autofiktionaler Weise von ihrem ukrainischen Vater, Offizier der Roten Armee, erzählt diesem nie gekannten Vater seine heutige Ukraine und in Anekdoten und kleinen historischen Exkursen ihr eigenes Leben und Frausein in Südtirol. Sie erinnert auch an die Vatersuche des großen Autors Joseph Roth, geboren in Brody, heutige Ukraine, und an sein Galizien, ehemaliges Kronland der Habsburgermonarchie.

Im Gespräch mit der Autorin Waltraud Mittich und der Übersetzerin des Romans ins Ukrainische Chrystyna Nazarkewytsch wird auf die Umstände ihrer Zusammenarbeit eingegangen, wie auch auf die derzeitigen Lebens- und Arbeitsbedingungen ukrainischer Intellektueller. Das Buch wird demnächst im Verlag Books-xxi in Czernowitz erscheinen.

Es sprechen und lesen die Autorin Waltraud Mittich zusammen mit ihrer Übersetzerin Chrystyna Nazarkewytsch. Moderation: Alma Vallazza

Waltraud Mittich (Foto: Benno Agreiter)
Chrystyna Nazarkewytsch

Waltraud Mittich wurde 1946 in Bad Ischl geboren, 1952 Übersiedlung nach Südtirol. Sie studierte Lingue e letterature straniere e moderne an der Universität Padua. Zahlreiche Publikationen in Literaturzeitschriften, u.a. Distel, Sturzflüge und Manuskripte sowie seit 2002 kontinuierliche Veröffentlichung von Romanen. Zuletzt erschienen Abschied von der Serenissima (2014), Micòl (2016), Sanpietrini (2019, alle in der edition laurin).
Chrystyna Nazarkewytsch, geboren 1964 in Lwiw. Germanistikstudium an der Iwan-Franko-Universität Lwiw. Promotion zum Romanschaffen von Heinrich Böll. Zt als Dozentin am Institut für deutsche Philologie der Iwan-Franko-Universität Lwiw beschäftigt. In den 1990er Beginn der Übersetzungstätigkeit von historischen Fachbüchern, kunsthistorischen Texten und seit 2009 von Literatur, u.a. Alle Tage von Therezia Mora, Mehr Meer von Ilma Rakusa, Soutins letzte Reise von Ralph Dutli, Heimsuchung von Jenny Erpenbeck, sowie Übersetzungen zeitgenössischer Lyrik. Mehrere Übersetzungsstipendien, darunter in Looren (Schweiz), IWM (Wien), lcb (Berlin).

Wir bitten um Anmeldung unter biblio@brixen.it oder unter der Nummer: 0472 062190.

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